IDW Knowledge Paper: SPACs - Der alternative Weg an die Börse
Mit SPACs (Special Purpose Acquisition Companies) sind schnellere Börsenplatzierungen möglich. Mithilfe einer Mantelgesellschaft wird von Investoren Kapital über einen Börsengang eingesammelt, um zu einem späteren Zeitpunkt ein ungenanntes Zielunternehmen zu übernehmen. Die Zweckgesellschaften bergen Chancen wie Risiken und stellen erhöhte Anforderungen an Bilanzierung und Prüfung. Das IDW hat die Vehikel untersucht, stellt Vor- und Nachteile vor und erklärt die Besonderheiten für Wirtschaftsprüfer.
Düsseldorf, 29. März 2022 - Das Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. (IDW) stellt in seinem neuen Knowledge Paper "SPACs - Der alternative Weg an die Börse" die Funktionsweise der vermehrt genutzten Börsenvehikel vor. Das Papier zeigt auf, welche Chancen und Risiken damit für Investoren verbunden sind und welche bilanziellen Grundlagen bei der SPAC selbst und beim Zielunternehmen wichtig sind.
"SPACs sind zweifellos nicht der Königsweg an die Börse. Aber sie können unter bestimmten Umständen eine sinnvolle Alternative darstellen", sagt Prof. Dr. Klaus-Peter Naumann, Vorstandssprecher des IDW. "Man muss Vor- und Nachteile genau abwägen. SPACs erlauben insbesondere kleineren und mittelgroßen Unternehmen einen kalkulierbareren Weg an die Börse. Wichtig ist, dass trotzdem die Regeln guter Corporate Governance eingehalten werden". Im Gegensatz zu einem üblichen Going Public kann der Gang aufs Börsenparkett über eine SPAC schneller gehen. Dies stellt wegen des erhöhten Zeitdrucks zur schnellen Kapitalmarktfähigkeit aber hohe Anforderungen an die Rechnungslegung und Prüfung.
Diese Mantelgesellschaften sind insbesondere in den USA populär. Im Jahr 2021 betrug das Volumen, das SPACs in den Vereinigten Staaten eingenommen haben, mehr als 140 Milliarden US-Dollar. In Deutschland ist der Trend noch jung; es sind erst fünf SPACs an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert.
Für den Wirtschaftsprüfer als Berater einer solchen Transaktion oder in seiner Rolle als Abschlussprüfer des SPACs selbst und des Zielunternehmens hält der Prozess einige Herausforderungen bereit. Die Prüfer müssen IFRS-Kenntnisse mitbringen und mit den Besonderheiten einer SPAC-Konstruktion vertraut sein. "Aufgrund ihrer umfassenden Ausbildung können Wirtschaftsprüfer sowohl in ihrer Rolle als Abschlussprüfer als auch in ihrer Rolle als Berater maßgebliche Unterstützungsleistungen für einen erfolgreichen Börsengang einer SPAC erbringen", sagt IDW Vorstandssprecher Naumann.
Das IDW Knowledge Paper "SPACs - der alternative Weg an die Börse" finden Sie unter folgendem Link auf der Website:
IDW Knowledge Paper (PDF)
Presseinformation 4/2022
als PDF: Presseinformation
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