IDW fordert Umbau des Steuersystems für mehr Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands
Das Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. (IDW) stellt in drei neuen Positionspapieren seine steuerpolitischen Ziele für die kommende Legislaturperiode vor. Die vorgeschlagenen Maßnahmen sollen die Standortattraktivität und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands verbessern.
Düsseldorf, 29. November 2021 - Die neue Bundesregierung muss Deutschland wieder wettbewerbsfähiger machen. Vorrangig sollte sie die wirtschaftlichen Folgen der durch die Coronavirus-Pandemie ausgelösten Wirtschaftskrise zeitnah beseitigen und die öffentlichen Haushalte stabilisieren. Deutschland droht im internationalen Standort- und Steuerwettbewerb den Anschluss zu verlieren. "Es ist höchste Zeit für eine umfassende Modernisierung der Unternehmensbesteuerung", fordert Prof. Dr. Klaus-Peter Naumann, Vorstandssprecher des IDW.
Das IDW hat in den neuen Positionspapieren Vorschläge für eine steuerpolitische Agenda unterbreitet. "Wir wollen Reformen und Maßnahmen anstoßen, die zur Verbesserung der Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland beitragen und die die Attraktivität des Landes für Investoren erhöht", führt Klaus-Peter Naumann aus. "Mit unseren Vorschlägen werden Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit gefördert und Bürokratie abgebaut", so der Vorstandssprecher.
Das IDW fordert zur Erreichung dieser Ziele auf, das Besteuerungsverfahren zeitnah und möglichst umfassend zu modernisieren (Positionspapier "Steuerpolitische Ziele"). "Wir brauchen eine ganzheitliche Digitalisierungsstrategie. Sie sollte neben der vollständigen Automation des Besteuerungsverfahrens auch eine verbesserte Einbeziehung von Geschäftsvorfällen der sogenannten New Economy und der Einflüsse der Digitalisierung beinhalten", erläutert Naumann.
Außerdem regt das IDW an, bestehende Verwaltungsprozesse etwa bei Betriebsprüfungen agiler und straffer zu gestalten (Positionspapier "Veranlagungsnahe Betriebsprüfung"). "Mithilfe des von uns entwickelten Modells einer antragsgebundenen, veranlagungsnahen Betriebsprüfung könnten die Verfahrensbeteiligten zeitnäher Rechtssicherheit erlangen, Effizienzen heben und Kosten sparen", führt der IDW Vorstandssprecher aus.
Die Corona-Pandemie hat in besonderem Maße aufgezeigt, dass perspektivisch eine umfassende Reform des bestehenden Gemeindefinanzierungsmodells erforderlich ist, um den Gemeinden ihre finanzielle Handlungsfähigkeit in einer Krisensituation zu erhalten, schlägt das IDW im Positionspapier "Notwendigkeit einer Gemeindefinanzreform" vor.
Steuerpolitische Ziele 2021-2025 (IDW Positionspapier) (PDF)
Veranlagungsnahe Betriebsprüfung (IDW Positionspapier) (PDF)
Notwendigkeit einer Gemeindefinanzreform in Zeiten der Corona-Krise (IDW Positionspapier) (PDF
Presseinformation 16/2021
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