IDW zur Evaluierung der Option zur Körperschaftsbesteuerung (§ 1a KStG) und der Thesaurierungsbegünstigung (§ 34a EStG)

Gemäß Koalitionsvertrag von SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP ist vorgesehen, das Optionsmodell und die Thesaurierungsbegünstigung zu evaluieren und zu prüfen, inwieweit praxistaugliche Anpassungen erforderlich sind. Das IDW hat die Gelegenheit genutzt, identifizierte Problembereiche im Rahmen einer Stellungnahme an das Bundesministerium der Finanzen zu adressieren und pragmatische Vorschläge für Anpassungen zu unterbreiten.

Gerade vor dem Hintergrund der gesamtwirtschaftlichen Lage, welche von Unsicherheiten und einem verschlechterten konjunkturellen Ausblick geprägt ist, besteht der Bedarf nach Finanzierungsoptionen, die insbesondere die Eigenkapitalquote der Unternehmen stärken. Sowohl das Optionsmodell als auch die Thesaurierungsbegünstigung sind geeignet, hier einen wichtigen Beitrag zu leisten.

Als praxistaugliche Anpassungen des Optionsmodells schlägt das IDW unter anderem vor, Übertragungen von Sonderbetriebsvermögen vor Optionsausübung durch Aufgabe des Gesamtplangedankens zu vereinfachen, eine Überführung nachversteuerungspflichtiger Beträge in das Regime der fiktiven Körperschaftsbesteuerung zuzulassen und pragmatische Ausnahmeregelungen bei Neugründungen zu schaffen. Zudem regt das IDW an, die Regelungen zur steuerlichen Rückwirkung auch auf den fiktiven Formwechsel anzuwenden sowie die Thesaurierungsbegünstigung durch Absenkung des Thesaurierungssteuersatzes auf das Belastungsniveau thesaurierender Kapitalgesellschaften attraktiver zu gestalten.

Das IDW begrüßt ausdrücklich die Absicht des Gesetzgebers, das Optionsmodell für die in dessen Anwendungsbereich fallende Unternehmen praxistauglich fortzuentwickeln. Bereits im August 2017 hatte das IDW die Debatte um eine Reform der Unternehmensbesteuerung angestoßen und im November 2019 ein konkretisierendes Positionspapier vorgelegt. Mit dem Gesetz zur Modernisierung des Körperschaftsteuerrechts wurde das Optionsmodell zum 01.01.2022 eingeführt.

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